Geothermie – die Wärmewende voranbringen!

Veranstaltung mit Helmut Mangold

Zum Vortrag „Natürliche Energie aus der Tiefe – Geothermie“ von Helmut Mangold, dem Geschäftsführer der Geothermie IEP Pullach, freuten wir uns am 04.3.2020 wieder über 60 Gäste im Landgasthof Brunnthal begrüßen zu können. Eingeleitet wurde der Vortrag von unserer Gemeinderätin Hilde Miner. Sie hob hervor, dass sich die GRÜNEN Brunnthal für ein langfristiges Energiekonzept zur Strom- und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien stark machen. Und so ging es an diesem Tag im Austausch mit Herrn Mangold auch um Einschätzungen und Ideen für unseren Weg. Christoph Nadler, der Landratskandidat der GRÜNEN, den wir ebenso an diesem Abend in Brunnthal begrüßen konnten, bekräftigte dieses Anliegen, das für die GRÜNEN auf Landkreisebene ebenso zentral ist.

Geothermie ist überall auf der Welt verfügbar, aber nicht überall gleich leicht zu fördern. Die Gegend südlich von München ist in dieser Hinsicht ein „geologischer Glücksfall1“. Hier befindet sich in 3000 – 6000 Meter Tiefe Wasser mit Temperaturen von 100 bis 140 Grad Celsius, das sich hervorragend für Tiefengeothermie eignet. Herrn Mangolds Einschätzung zu Folge hat die Geothermie das Potential ganz Bayern zu versorgen. Zudem sei der „Nachschub“ von Wärme aus der Tiefe „unendlich“, diese sei für die nächsten Millionen Jahre verfügbar. In der Wärmeverteilung liegt der „Königsweg“, die Gewinnung von Strom ist nur die zweitbeste Variante der Geothermienutzung. Nicht überall sind die Bedingungen Tiefengeothermie aus Wasser gegeben. In anderen Regionen – auch in Deutschland – wird erforscht, inwieweit aus heißem Gestein (petrothermisch) Wärme gewonnen werden kann.

Ein zentraler Impuls von Herrn Mangold war: Die Energiewende müsse als Wärmewende vorangetrieben werden – nicht nur als Stromwende – denn 50 % der Primärenergie werden für Wärme aufgewendet. Gelingt die Wärmewende, hätte dies, laut Mangold, die günstigsten Effekte für die Dekarbonisierung. Bedauerlicherweise ist die Notwendigkeit für eine Wärmewende in den „Köpfen der Politiker*innen“ noch nicht angekommen.

In den Geothermieanlagen „rund um Brunnthal“, die von den Stadtwerken München (SWM) betrieben werden, wird derzeit primär Strom erzeugt. Mittelfristig planen die SWM die Stadt München mit Fernwärme zu versorgen. Dafür werden in den nächsten Jahren Leitungen von den Geothermien in Sauerlach, Kirchstockach und Dürnhaar nach München gebaut werden. Die SWM sehen sich als „Vorreiter der Wärmewende“ und haben langfristig das Ziel, dass München 2040 die erste deutsche Großstadt ist, die eine CO2-freie Wärmeversorgung hat.1

Die GRÜNEN Brunnthal sehen die Nutzung von Fernwärme aus Geothermie – dem „wertvollen Bodenschatz auf dem wir sitzen“ – als wesentlichen Baustein in ihrem langfristigen Energiekonzept. Wir machen uns stark für den Aufbau eines Leitungsnetzes für Fernwärme in den Gemeindeteilen, in denen dies langfristig wirtschaftlich rentabel ist – insbesondere auch vor dem Hintergrund der langfristigen Entwicklung der Kosten für Öl und Gas und des steigenden CO2-Preises. Der nächste Schritt wird deshalb sein, den Wärmebedarf in der Gemeinde kartieren und ein Wärmenetz planen zu lassen. Abhängig von diesen Ergebnissen gilt es von Seiten der Gemeinde ein Investitionskonzept für ein Leitungsnetz zu erarbeiten und mit den SWM in den Austausch zu gehen, inwieweit dieses zusammen umgesetzt werden kann. Dieses „Generationenprojekt“ wollen die GRÜNEN Brunnthal zeitnah angehen.

Hierfür ist auch ein Engagement der GRÜNEN auf landes- und bundespolitischer Ebene wichtig, damit der Netzaufbau für Wärmeversorgung aus Geothermie genauso gefördert wird, wie beispielsweise die Leitungsnetze für Gas (der Aufbau von Leitungsnetzen für Gas wird zu 50% vom Staat subventioniert, im Bereich Geothermie gibt es derartige Subventionen nicht).

 

Hier geht es zum SZ Artikel über unsere Geothermie Veranstaltung

1 Helge-Uwe Braun, Technische Geschäftsführer der Stadtwerke München, in einem Imagefilm der Stadtwerke München.

 

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